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Torres del Paine Nationalpark

  • Autorenbild: Birgit & Gert Gölz
    Birgit & Gert Gölz
  • 6. Dez. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Dez. 2022

Vom eisigen Wind getrieben fahren wir Richtung Norden, in der Hoffnung auf steigende Temperaturen. Ja...hier ist verkehrte Welt. Auf der Südhalbkugel muss man in den Norden fahren, um näher an den Äquator und damit auch in wärmere Regionen zu gelangen. Nach so viel überwältigend schöner aber menschenleerer Landschaft, ist es uns nach Gesellschaft. Wir fahren nach Puerto Natales, ein hübsches kleines Städtchen voller Menschen, die von hier aus zum Trekking in den Nationalpark Torres del Paine wollen. Wir finden einen schönen Campingplatz mit Aussicht über die Stadt aufs Meer, der fußläufig zum Zentrum liegt. Viele junge Menschen, aus aller Herren (und Damen) Länder, nächtigen hier im Zelt, vor oder nach ihrer Trekkingtour um die Torres. Nicht wenige sind sogar mit dem Fahrrad unterwegs. Bei diesen Temperaturen und vor allem bei dem starken Wind der letzten Tage, haben sie meine Hochachtung und ich freue mich dann mal wieder über unsere gemütliche Kabine mit Standheizung.

Natürlich wollen wir auch noch in den Nationalpark, er gehört zu den Highlights auf unserer Reise. Vorher genießen wir aber noch die Annehmlichkeiten der Zivilisation, wie warme Duschen, Einkaufsbummel, Cappuccino trinken und Essen gehen. Im Restaurant schlemmen wir Lomo vom Guanako und die beste Pizza seit Monaten.

Für den nächsten Tag kaufen wir Tickets für eine Bootstour über den See zu zwei Gletschern. Los geht es am nächsten Morgen.

Pünktlich um 7 Uhr stehen wir vor der Agentur. Ab hier geht der Bus zum Katamaran in den Hafen. Wir haben richtig Glück mit dem Wetter, es ist windstill und das Meer liegt spiegelglatt. Das Boot fährt durch die Meerenge Ultima Esperanza bis zum Anleger Puerto Toro im Nationalpark Bernardo O' Higgins. Von dort führt ein schöner Weg bis zum Gletscher Serrano.

An besonders schönen Aussichten gibt es meistens einen Stau, es dauert halt bis sich alle fürs Foto in Szene gestellt haben. Was da aber auch alles veranstaltet wird bis die Szene im Kasten ist...

Zurück auf dem Schiff gibt es dann einen Whisky mit Gletschereis. Alles ist gut organisiert, auch das anschließende Mittagessen auf der Estancia Perales. Satt und müde sind wir um 17:00 Uhr zurück in Puerto Natales.

Den nächsten Abend verbringen wir in der netten Gesellschaft von Jan und Nell (unseren Campingplatz Nachbarn aus den Niederlanden) noch einmal beim Italiener an der Kirche. Die Beiden waren schon im Torres del Paine und haben uns erstmal darüber aufgeklärt, dass wir die Tickets für den Park nur online kaufen können. Das müssen wir auch noch in Puerto Natales erledigen denn auf den 80 km zum Park gibt es kein Internet mehr. Na ja, nach diesem netten Abend hatten wir keine Lust mehr dazu und entscheiden uns dazu die Karten mal eben schnell vor unserer Abfahrt am Morgen zu buchen. Pustekuchen...man muss die Karten mindestens 24 Stunden vor dem Besuch kaufen, was wir aber erst Stunden später verstehen, nachdem wir uns darüber gewundert haben, dass wir bei der Buchung immer wieder rausgeflogen sind.

Eintrittskarten für alle chilenischen Nationalparks sind nur online erhältlich. Die Internetseite hätten wir uns etwas übersichtlicher gewünscht.

Der Vormittag ist also rum und wir ziemlich genervt. Auf Stadt haben wir keine Lust mehr. Wir suchen uns auf dem Weg zum Park einen schönen Platz an einer Lagune.

Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole - die Landschaft und die Natur in Patagonien sind überwältigend schön.

Am nächsten Morgen machen wir uns dann endlich auf den Weg in den Torres del Paine Nationalpark.

Die Straße führt erstmal wieder durch die Pampa. Diese menschenleere Landschaft ist uns mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Die Guanakos haben Nachwuchs bekommen.

Irgendwann zeigen sich am Horizont die Spitzen der Torres - der Türme. Diese markanten, von Gletschern geschliffenen Granitberge, die wir aus vielen Reiseberichten schon kennen. Jetzt sind wir selber hier und manchmal müssen wir uns kneifen, um uns zu vergewissern, dass wir nicht träumen.

Mit unseren Eintrittskarten können wir drei Tage im Park verbringen. Neben den Bergen befinden sich hier einige Seen, Wasserfälle und Gletscher. Es gibt verschiedene Campingmöglichkeiten. Unser erstes Ziel ist der Gletscher am Lago Grey. Der Weg dahin ist wirklich üble Wellblechpiste. Also erst mal wieder Luft aus den Reifen lassen. Am See angekommen, gibt es einen Weg über den Strand zu einem Mirador, von dem man einen tollen Blick auf den Gletscher haben soll. Schon auf dem Parkplatz stürmt es, wie wir es selten erlebt haben. Am Strand ist es fast nicht möglich vorwärts zu gehen. In den starken Böen können wir uns in den Wind lehnen. Als wir uns dann kaum noch auf den Beinen halten können machen wir kehrt.

Auf dem Weg zum türkisfarbenen Lago Pehoé lässt der Wind nach. Die Region hier ist bekannt für den schnellen Wetterwechsel, man kann alle 4 Jahreszeiten an einem Tag erleben. Neben den großen Trails über mehrere Tage, gibt es sehr schöne kleinere Wege auf denen man den Park erkunden kann. Die Berge zeigen sich uns am ersten Tag wolkenfrei. Obwohl der Besucherandrang groß ist, wandern wir auf den schön angelegten Pfaden fast allein. Die Reisebusse fahren an die Hotspots und lassen die Massen aussteigen. Weiter wandern tun sie nicht, nach dem üblichen Fotogedöns strömen sie wieder in die Busse und werden zum nächsten Spot gefahren.

Wir übernachten auf dem Campingplatz am Lago Pehoé - von hier ist die Sicht auf die Berge grandios.

Nach zwei schönen Tagen im Park, fahren wir weiter, unser Ziel ist der Perito Moreno Gletscher.


 
 
 

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3 Comments


rilehner
Dec 12, 2022

Ach wie toll - blauer Himmel, freie Berge, wunderschöne Farben - nur scheinbar gibt es doch viele Touristen. Schade, aber ein wenig in die Täler reinwandern und da ward ihr ja fast allein. Mit dem Wind ist es zwar anstrengend, aber doch auch ein Erlebnis!! In Gedanken begleite ich euch und freue mich mit euch! Un abrazo! Richard


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ezorbach65
Dec 11, 2022

ree

Moin ihr Lieben! Ich freue mich schon auf deine Fotobücher Birgit!....wie viele es wohl nach dieser Reise werden? Lg, aus dem leicht verschneiten Neuwied, herrlich passend zum 3. Advent!

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dorisraeck
Dec 07, 2022

Mal wieder ein sehr interessanter Reisebericht von euch 👍,😍Sehr gut gelungen, wiederhole mich da gerne, auch die Fotos sind mal wieder spitze. Bleibt gesund, sind auch weiterhin gespannt wie eure 🛤 Reiseberichte weiter gehen LG Wolfgang und Dorethee

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