Das war Uruguay
- Birgit & Gert Gölz
- 24. Okt. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Nov. 2022
vom 27. September - 23. Oktober 2022
Noch sind wir in Arapey und genießen das warme Thermalwasser. Es gibt hier vier verschiedene Becken die alle picobello sauber sind. Auf dem schön angelegten Gelände, mit altem Baumbestand, tummeln sich eine Menge bunter Vögel, die jetzt im Frühjahr eifrig Material zum Nestbau sammeln.
Der Rio Arapey fließt hier vorbei und von der Terrasse der Therme sehen wir - also der oder besser die Frühaufstehende von uns - wunderschöne Sonnenaufgänge.
Ich liebe es morgens mit einer Tasse Kaffee das, sich minütlich ändernde, Farbenspiel am Himmel zu betrachten. Dazu kommt das lautstarke Erwachen der Vögel, die sich irgendwann wie auf Kommando aus ihren Schlafbäumen erheben und in verschiedenen Richtungen davonfliegen.
Jetzt zum Wochenende wird es langsam voll auf dem Campingplatz. Es reisen viele Familien an - nicht wenige davon aus Brasilien. Oft in großer Gruppe, bauen sie munter ihre Zeltlager auf oder kommen mit riesigen amerikanischen Wohnmobilen.
Abends wird das Feuer für ein Asado sind entfacht. Das Ganze begleitet mit lateinamerikanischen Rhythmen aus großen, klirrenden Boxen.
Es wird Zeit für uns die Reise fortzusetzen.
Wir sehen uns noch Salto an. Das ist die zweitgrößte Stadt Uruguays und unsere letzte Station in diesem Land. So richtig begeistern tut sie uns nicht.
Über die Brücke des Rio Uruguay in Salto Grande haben wir Uruguay verlassen und sind nun in Argentinien.
Der Grenzübergang war völlig problemlos.
Nach Uruguay sind wir gereist, weil unser Landy in Montevideo an Land ging. Wir
wussten nicht viel über das Land.
Die Uruguayos sind uns immer offen, freundlich und hilfsbereit begegnet.
Es ist ein sehr grünes Land, mit schönen Stränden, ist aber sicher landschaftlich nicht so spektakulär wie wir es von Patagonien oder den Anden erwarten.

Beim Nachlesen über Uruguay, seine Politik und Geschichte haben wir einige uns beeindruckende Fakten erfahren.
Uruguay...
ist demokratisch regiert und das wohlhabendste und wirtschaftlich stabilste Land in Südamerika.
hat es geschafft die Zahl der unter der Armutsgrenze Lebenden von 34 % in 2006 auf 7,9 % 2017 zu reduzieren und zwar u.a. durch Anhebung der Steuern für die Reichen.
produziert 90% des benötigten Stroms aus erneuerbaren Energien.
hat das Recht auf Wasser in der Verfassung verankert.
hat die Homoehe erlaubt und gleichgeschlechtliche Paare dürfen Kinder adoptieren.
hat seit 1932 das Frauenwahlrecht
hat schon 1903 -1915 den 8 Stunden Arbeitstag, Mindestlöhne, Renten- und Arbeitslosenversicherung sowie ein kostenloses Schulsystem eingeführt. Jedes Schulkind bekommt heute vom Staat einen Laptop!
hat Cannabis legalisiert.
Durch die extensive Landwirtschaft wird künstlicher Dünger und Pflanzengifte nicht verwendet.
Dies sind vielleicht nicht die typischen Themen für ein Reisetagebuch, uns ist es aber wichtig das zu erwähnen, da es uns zum Nachdenken angeregt hat.
In den 1970igern bis 1985 gab es in Uruguay leider auch eine Militärdiktatur, die ihre Gegner mit Verfolgung und Folter bekämpft hat. Durch massive Proteste der Bevölkerung war die Regierung allerdings gezwungen wieder demokratische Strukturen einzuführen.
Die mutigen Menschen überall auf der Welt, die trotz Lebensgefahr gegen Unterdrückung protestieren haben so viel bewirkt.
Mal wieder ein sehr interessanter Reisebericht. Das wußten wir auch nicht über Uruguay. Auch wir lernen auf diese Weise dazu.Eure Fotos könnte man vergrößern lassen.Die sehen so toll aus. LG Wolfgang und Dorethee