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Feuerland, Chile und die Königspinguine

  • Autorenbild: Birgit & Gert Gölz
    Birgit & Gert Gölz
  • 29. Nov. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 7. Dez. 2022

Neugierig geworden durch die Informationen, die wir in der Touristinformation in Cerro Sombrero erhalten hatten, werden wir wieder in den Süden Feuerlands fahren. Diesmal auf der chilenischen Seite, im Westen. Dort gibt es zwei Nationalparks. Ansonsten bis auf ein Kaff mit einem Sägewerk und einzelnen Estanzias, keinerlei Infrastruktur. Erreichbar ist das ganze über eine 250 km lange Piste.

Die Bucht Inútil ist unser erstes Ziel auf dem Weg. Dort lebt die einzige Kolonie von Königspinguinen außerhalb der Antarktis. Die wollen wir uns natürlich ansehen.

Leider hat der Park nur von Donnerstag bis Sonntag geöffnet und wir sind am Dienstag da. Also verschieben wir den Besuch eben ans Ende der Tour und suchen uns einen Stellplatz für die Nacht - den finden wir am Meer mit wunderschöner Aussicht aber gänzlich ohne Windschutz.

Da wir bisher, für patagonische Verhältnisse, super Wetter hatten, haben wir uns darüber keine Gedanken gemacht. An diesem Abend aber fängt es so stark an zu stürmen, dass es uns im Auto so richtig durchschüttelt. Der Wind wird auch in den nächsten Tagen nicht nachlassen.

Nach einer kurzen Nacht für mich - Gert wird durch den Wind in sanften Schlaf gewiegt - machen wir uns auf den Weg gen Süden. Die anfänglich schlechte Piste lässt sich nach 50 km gut befahren. Wir fahren durch die uns so bekannte Pampa der Guanakos, vorbei an flachen Seen in denen leuchtend rosa Flamingos im Wasser nach Krebstieren gründeln.

Hier gibt es noch einige Estancias. Die Tiere werden wenn nötig von den Gauchos auf Pferden zusammengetrieben. Zusammen mit ihren Hunden wirken sie wie ein gut eingespieltes Team.

An den Estancias hier auf Feuerland sehen wir große Hallen. Hierein kommen die Schafe am Tag vor der Schur, damit die Wolle auch trocken ist.

In Russfin steht noch ein Relikt aus der Zeit des Goldrausches, im späten 19. Jahrhundert bis 1910. Eine riesige gusseiserne Maschine, aus England importiert, die das Erdreich ausgehoben und gesiebt hat.

Es kam wohl immer wieder zu Konflikten der Goldsucher und Schafzüchter mit den dort lebenden Ureinwohnern, den Selknam. Das Problem wurde dann aber relativ schnell gelöst. Fünfzig Jahre nach Ankunft der ersten Siedler waren alle Selknam entweder umgebracht oder den eingeschleppten Krankheiten erlegen.

Kurz nach Russfin sehen wir am Horizont auch schon die Berge der Darwin Kordilliere. In den Ebenen breiten sich die Moore aus. Immer noch sehen wir viele Guanakos, Magellangänse sowie einige Magellanfüchse durch die rotbraunen Ebenen laufen.

Hier befindet sich auch der Karukinka Nationalpark der sich, auch mit der Unterstützung einiger deutscher Stiftungen, um den Erhalt der Moore kümmert. Diese sind unter Anderem durch den Bergbau aber auch durch die Ausbreitung der aus Kanada hier eingeschleppten Biber gefährdet. Die Moore Feuerlands machen 11 % der weltweiten Moore aus und sind als CO 2-Speicher unersetzlich.

Wir fahren weiter über zwei teilweise noch schneebedeckte Pässe und dichte Lengawälder. In den Senken sehen wir zum ersten Mal große, von Bibern gebaute, Staudämme und sind schwer beeindruckt von der Leistung dieser Tiere.

Unsere Tour endet am Ufer des Fagnano Sees. Genau gegenüber, nur 120 km am anderen Ende des Sees, hatten wir schon zweimal unseren Übernachtungsplatz. Nämlich auf dem Hin- und Rückweg von Ushuaia. Der Wind bläst unverändert kräftig und es ist eisig kalt hier in den Bergen, also machen wir uns am nächsten Morgen auf den Rückweg.

Die Königspinguine haben wir am Ende auch noch besucht. Durch den Schutz der Tiere in dem privaten Park, hat sich die Population in den vergangenen Jahren sehr vergrößert. Es macht immer wieder Spaß die putzigen Tiere zu Beobachten, auch wenn es bei diesem immer noch starken und eisigen Wind schwer fällt das Fernglas oder die Kamera ruhig zu halten.


 
 
 

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4 Comments


ulrike-schroeder1
Dec 08, 2022

OmG, so sehr beeindruckende Bilder und Berichte! Wünschte mir so sehr all diese wunderschönen Eindrücke in dieser Intensität erlebt zu haben!! Weiterhin mehr davon 🍀😘. Von hier aus Theding. eine schöne „ Adventszeit „ mit einer herzlichen Umarmung, Ulli 😘

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dorisraeck
Dec 01, 2022

Hallo ihr Beiden Urlauber ,man freut sich jeden Reisebericht, den man von euch liest. Super ,auch die Fotos dazu .Immer wieder klasse. Bleibt gesund. LG Wolfgang und Dorethee

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ac
ac
Nov 29, 2022

Musste Euren neuen Bericht sofort lesen😀! Klasse😊!

Freue mich schon wie es weitergeht! Liebe Grüße!

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karolarahman2
Nov 29, 2022

Hallo ihr zwei Weltenbummler es ist schön zu sehen wo ihr immer seit. Eine gute Zeit noch für Euch .Karola und Alex

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Ajoo unterwegs

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